Montag, 14. November 2016

Geiz oder Genuss?

14.03.2012:

Nachdem ich schon in meinem Beitrag zum „Dinner for Fun“ festgestellt hatte, dass die Themen Essen und Kochen auch in unserer täglichen Medienwelt eine starke Präsenz haben, war eigentlich der weitere Weg schon vorgezeichnet. Ein Weilchen habe ich noch überlegt, um mich dann zu entschließen, den Gedanken weiter zu verfolgen.

Auch wenn der allseits bekannte Werbeslogan mit dem Geiz mittlerweile aus der Mode gekommen ist, gilt die damit verbundene Philosophie zumindest an einigen Stellen weiter: Nicht nur unter Touristen genießen unterschiedlichste Gutschein-Varianten, die mit kostengünstigen Restaurant- und Lounge-Besuchen locken, regen Zuspruch. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter derartiger Gutschein-Sammlungen am Markt. Und als einer von denjenigen, die tatsächlich noch nie einen solchen Gutschein eingesetzt haben, interessieren mich in diesem Zusammenhang ein paar Fragen:


Über allem rankt die Grundsatzfrage, ob die übliche Variante, dass zwei Personen essen aber nur für eine gezahlt werden muss, nun wirklich ein Schnäppchen ist oder sich vielmehr dann vor Ort als Flop erweist. Und da es auf diese Frage wahrscheinlich kaum eine einheitliche Antwort geben wird, drängen sich weitere Fragezeichen auf:

Ist das Essen dann qualitativ schlechter? Oder sind die Portionen kleiner? Nehmen nur solche Restaurants teil, bei denen die Preise der Speisen im Verhältnis zu den Getränken eh günstiger sind, so dass man dann dort „draufzahlt“? Ist man eigentlich gern gesehen in den teilnehmenden Restaurants oder wird man gar weniger freundlich behandelt?

Fragen über Fragen, für die es scheinbar nur einen Weg zur Beantwortung gibt: Den heroischen Selbstversuch! Dabei bin ich keineswegs Feinschmecker oder habe besondere Ansprüche: Eindeutig nicht! Ich bin eher so eine bunte Mischung eines Durchschnitts-Restaurantgängers (gibt es so etwas und wie wird der definiert?), dem ein schmackhaft zubereitetes Gericht, vielleicht sogar von einer freundlichen Bedienung in einem irgendwie angenehmen Ambiente serviert, ebenso ausreicht wie wichtig ist.

Keine Sorge, das wird hier nicht der neunhundertsechsundvierzigste Restaurant-Test, auch wenn zur Beantwortung meiner Fragen natürlich nur die Erlebnisse vor Ort dienen können. Aber die Experten mit einer Vielzahl hochspezialisierter Geschmacks-Nervenenden werde ich enttäuschen und mit deren naserümpfendem Abwenden leben müssen aber auch können. Ich mag es halt lieber etwas hemdsärmelig, werde aber bestimmt durch meine gastronomieerfahrene Partnerin auf den rechten Weg geführt werden.

Jedenfalls habe ich mich gut gerüstet: Im Gepäck habe ich nun  3 Exemplare aus dem großen Angebot an Gutscheinbüchern oder ähnlichen Kartenangeboten etc.:


Das Heft „Schlemmerträume“ kommt mir mit mehreren Angeboten im Berliner Südwesten regional entgegen, wird mich aber auch in andere Stadtteile Berlins entführen. Der Anbieter ist offensichtlich an einer wertigen Aufmachung interessiert; es werden bevorzugt warme Farben verwendet. Ich kann mir gut vorstellen, dass man dieses Büchlein gut bei passender Gelegenheit als Geschenk verwenden könnte. Das Angebot ist ausschließlich auf Restaurants und wenige Bars beschränkt.

Der Anbieter des Luups-Gutscheinbuchs hat da eher die jüngere Generation als Zielgruppe im Blick. Bunte, knallige Farben passen gut zu den zahlreichen Angeboten von Cocktail-Bars, Cafés und auch weiteren Freizeitaktivitäten, bei denen Vorteile eingeräumt werden. Regional eher City- oder Szene-orientiert ist es schon vom Umfang her kein Büchlein mehr.

Außerdem möchte ich mal einen Blick ins benachbarte Potsdam werfen und werde dort das von den Potsdamer Neuesten Nachrichten herausgegebene Gutscheinheft nutzen. In diesem liegt der Schwerpunkt wieder bei Restaurants, allerdings im südwestlichen Umfeld Berlins.
So werde ich mich in den kommenden Wochen und Monaten immer wieder mal zu einem kleinen Kulinarik-Ausflug in das Stadtleben aufmachen und meine Erfahrungen sammeln. Dabei werde ich versuchen, mich der Antwort auf die Fragen, ob und für wen solche Angebote interessant sein können, zu nähern. Das ist doch mal ein Selbstversuch, auf den man sich freuen kann…


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